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Donnerstag, 11. Mai 2023

«Das Sparpotenzial ist sehr gross»

Seit einem Jahr vermittelt der Finanzierungsmarkt gemeinnützigen Wohnbauträgern die beste Finanzierungslösung. Einen bankenunabhängigen Sparringpartner zu haben, schätzen Wohnbaugenossenschaften dabei besonders, sagt Experte Giampiero Brundia im Interview.

Der Finanzierungsmarkt startete vor einem Jahr in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. Wie haben Sie die vergangenen Monate erlebt?
Höhere Hypothekarzinssätze, (Bau)Teuerung, schärfere Kreditvergaberichtlinien, eine restriktivere Geldpolitik der Schweizerische Nationalbank und vieles mehr haben die gemeinnützigen Wohnbauträger herausgefordert. Wohl auch aus diesen Gründen blicken wir auf einen sehr guten Start des Finanzierungsmarktes zurück. Das Angebot, die Arbeit rund um die Kreditausschreibung delegieren und dabei noch Kosten sparen zu können, kommt an. In den vergangenen zwölf Monaten erreichten uns über 70 Anfragen – von der Kauf- oder Baufinanzierung bis hin zur Hypothekenerneuerung war alles dabei. Insgesamt tätigten wir Kreditausschreibungen in der Höhe von über CHF 540 Mio.

Wo drückt den Wohnbaugenossenschaften in Sachen (Re)Finanzierungen der Schuh am meisten?
Der Entscheid für eine Immobilienfinanzierung wird nicht leichtfertig getroffen. Entsprechend ist er auch mit Unsicherheiten verbunden, ob die richtige Wahl getroffen wurde oder nicht. Viele gemeinnützige Wohnbauträger schätzen es daher, einen bankenunabhängigen Sparringpartner an ihrer Seite zu haben. Die von uns aufbereiteten Angebotsvergleiche ermöglichen es ihnen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Gibt es noch weitere Vorteile, die der Finanzierungsmarkt bietet?
Ja, wir können den Wohnbaugenossenschaften nicht nur die Marktsicht aufzeigen, sondern dann auch favorisierte Geldgebende motivieren, nachzubessern. So erhalten die Wohnbaugenossenschaften bessere Kreditangebote – egal ob für ein kleines, mittleres oder grosses Kreditvolumen.

Wie hoch ist das Sparpotential bei den Finanzierungen? Ist es so hoch, wie erwartet?
Das Sparpotential ist sehr gross. Erst kürzlich haben wir eine Hypothek ausgeschrieben, bei welcher der Zinsunterschied zwischen dem günstigsten Kreditangebot und anderen Angeboten 0.7% war. Bei einer Kreditsumme von CHF 25 Mio. und einer Laufzeit von acht Jahren liegt die Kostenersparnis bei CHF 1.4 Mio. (!).

Der Finanzierungsmarkt bietet nicht nur Geldsuchenden, sondern auch Geldgebenden eine Plattform, sprich die Möglichkeit für eine sichere, sinnvolle und nachhaltige Investition. Wie war die Resonanz bei den Geldgebenden?
Gut: Die Geldgebenden schätzen es, dass sie von einer zentralen Stelle aus professionell aufbereitete Kreditanfragen erhalten und dadurch ihren Prüfungsaufwand reduzieren können. Dass sie dabei auch in eine sinnstiftende Branche investieren, überzeugt.

Zum Schluss: Wie schätzen Sie die kommenden Monate in Punkto Zinsen ein?
Wir gehen davon aus, dass der hypothekarische Referenzzinssatz im Juni 2023 auf 1.5% steigen wird und dann wohl nochmals Ende Jahr oder anfangs 2024 um weitere 0.25%. Wir rechnen damit, dass die Schweizerische Nationalbank den Leitzins bis Ende Jahr um zusätzliche 0.25% bis 0.50% erhöht. Die Geldmarkthypothek (allgemein bekannt als SARON-Hypothek) wird teurer werden.

Mehr über den Finanzierungsexperten Giampiero Brundia erfahren Sie hier.